Das AAA ist nicht die Abkürzung für die Selbsthilfegruppe der Anonymen Alkoholiker, sondern es steht für abdominales Aortenaneurysma. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung der Aorta im Bauchraum, es kann sehr gefährlich werden und betroffen sind vor allem Männer ab 65 Jahren, die rauchen.
Ab fünf Zentimetern Durchmesser wird’s gefährlich
Die Aorta ist unsere grösste Arterie und verläuft durch den ganzen Körper, also auch durch den Bauchraum, medizinisch das Abdomen genannt. Sie versorgt alle Organe mit frischem, sauerstoffreichen Blut.
Eine gesunde Aorta misst ca. zwei Zentimeter im Durchmesser. Sie hat eine dicke, elastische Wand, die dem Pulsieren des Blutes gut standhalten kann. Mit dem Alter und/oder durch Entzündungen kann die Elastizität und Dicke dieser Wand abnehmen. Das kann an gewissen Stellen zu Ausbuchtungen führen. Ab einem Durchmesser von drei Zentimetern spricht man von einem Aneurysma. Ab fünf Zentimetern steigt die Gefahr, dass die Aorta reisst, dies nennt man Ruptur. Geschieht dies, kann man innert kürzester Zeit verbluten.
Von den Patienten mit einem rupturierenden Aneurysma schafft es circa die Hälfte rechtzeig ins Spital. Die anderen erreichen das Spital nicht mehr.
Vorsorge kann Leben retten
So schlimm die Diagnose sein kann, so einfach ist die Untersuchung. Ein einfacher Ultraschall des Bauchraumes reicht, um das AAA zu erkennen. Oft ist es ein Zufallsbefund: der Arzt macht aufgrund einer anderen Vermutung eine Sonographie des Abdomens und stösst auf das Aortenaneurysma.
Für den Hausarzt ist es eine der interessantesten Vorsorgeuntersuchungen, weil eine Entdeckung sehr direkte Auswirkungen für den Patienten haben kann. Ein grosses Aneurysma ist eine der gefährlichsten Diagnosen, die man mit sich rumschleppen kann – eine tickende Zeitbombe.
Deutschland der Vorreiter
In Deutschland und anderen europäischen Ländern gehört das Screening, also die standardmässige Vorsorgeuntersuchung, zur Routine und wird von den Krankenkassen übernommen. In der Schweiz empfehlen die Vorsorge-Spezialisten die flächendeckende Untersuchung, stossen damit aber teilweise auf taube Ohren.
Schweden konnte die Sterberate des AAAs dank des 2006 eingeführten Screenings um 39% senken.
Empfehlung der Medix, an die sich die Praxis am Bahnhof hält
Die Medix empfiehlt nur Patienten mit Risikofaktoren einer solchen Ultraschall-Untersuchung zu unterziehen. Das bedeutet Männer ab 65 Jahren, die rauchen oder geraucht haben. Bei aller Vorsicht darf man der männlichen, älteren Bevölkerung keine unnötige Angst einjagen.
Es ist denn auch so, dass die präventive Untersuchung nur von den Kassen übernommen wird, wenn ein Risikofaktor besteht.
Operation nur im äussersten Fall
Findet der Arzt ein solches abdominales Aortenaneurysma, handelt er je nach Ausmass anders. Bei einer kleineren Erweiterung wird der Patient beobachtet. Das bedeutet, halbjährlich wird die Untersuchung wiederholt, um zu sehen, ob und wie schnell das abdominale Aortenaneurysma wächst. Ist das Aneurysma bereits sehr gross und wird zur Gefahr, ist eine operative Sanierung angeraten.
Wer abklären möchte, ob ein Ultraschall für ihn oder sie sinnvoll ist, kann sich jederzeit an einen unserer Hausärzte wenden.