Wenn jemand über längere Gehstrecken immer wieder stehen bleibt, sich kurz erholt und dann weitergeht, kann es sich um folgende Krankheit handeln: periphere arterielle Verschlusskrankheit – PAVK. Wer nicht mehr häufig grössere Gehstrecken zurück legt, bemerkt oft nichts von der Krankheit.
Schaufensterkrankheit, Raucherbein, PAVK
Drei Namen – eine Krankheit. Der Hintergrund der Namensgebung «Schaufensterkrankheit» ist die eingangs beschriebene Situation: Betroffene bleiben alle 200 Meter stehen, weil sie Schmerzen in den Beinen haben. Damit dies nicht auffällt oder auch um sich die Zeit zu vertreiben, bis der Schmerz weg ist, sehen sie sich die Schaufenster an.
Das Raucherbein verdankt seinen Namen einem der grössten, wenn nicht dem grössten Risikofaktor bei dieser Krankheit: dem Rauchen. Die Mehrheit der PAVK-Erkrankten sind Raucher. Das Rauchen begünstigt die zugrunde liegende Erkrankung, die Arteriosklerose: Ablagerungen in den Gefässen führen zu einer Verengung derselben – eine Minderdurchblutung des Gewebes entsteht – das verursacht die Schmerzen.
Wenig überraschende Ursachen der PAVK
Die Risikofaktoren der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit sind:
- Rauchen
- hoher Cholesterinspiegel
- erhöhter Blutdruck
- Diabetes mellitus
Deren Ursachen wiederum liegen wenig überraschend in einer ungesunden Lebensweise:
- viele tierische Fette, Transfette und zuckerhaltige Speisen in der Ernährung
- wenig Bewegung
- zu viel Alkohol
Das unselige (oder selig machende, je nach Vorlieben) Quartett Nikotin, Alkohol, Bewegungsmangel und schlechte Ernährung ist für viele Krankheiten verantwortlich und auch schuldig.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit entsteht langsam
Eine Arteriosklerose entsteht nicht über Nacht, es braucht viele Jahre bzw. Jahrzehnte bevor die Arteriosklerose ein Gefäss so verengt, dass sich Beschwerden bemerkbar machen. Oftmals wissen Betroffene darum nicht, dass sie unter PAVK leiden. Sie merken erst, dass irgendetwas nicht mehr stimmt, wenn sie nach längerer Zeit wieder einmal eine Wanderung in Angriff nehmen oder anderweitig längere Strecken gehen.
Deshalb der Ratschlag: Hören Sie nie auf, weitere Strecken zu gehen – vor allem auch, weil Bewegung der Gesundheit sowieso gut tut!
Eine gute und eine schlechte Nachricht zur PAVK
Beginnen wir mit der schlechten: Die PAVK kann der Vorläufer für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall sein. Genauso wie in den Beinen kann in Herz- bzw. Hirngefässen eine Verengung entstehen. Deshalb gehört zu den Abklärungen bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit immer eine kardiologische Untersuchung. In unserer Praxis in der hauseigenen Kardiologie in Rüti.
Die gute Nachricht ist: Man kann relativ gut mit der Krankheit leben, denn sie ist therapierbar!
Vielfältige Therapie der PAVK
Der erste Schritt besteht in einer Behandlung der Grunderkrankung bzw. Eliminieren der Risikofaktoren. Das bedeutet die Ärztin/der Arzt behandelt den Diabetes mellitus oder senkt den Cholesterinspiegel. Blutverdünner wie Aspirin sorgen dafür, dass das Blut die Engstelle in den Gefässen leichter passieren kann.
Alle Raucher wissen, dass sie aufhören sollten. Logischerweise wird aus dem Soll mit einer Diagnose wie PAVK theoretisch ein Muss. So kann PAVK «der Stachel im Fleisch sein» der den Ausschlag zum Rauchstopp gibt!
Unsere Hausärztinnen/Hausärzte unterstützen beim Rauchstopp!
Nach dem Rauchstopp ist die Bewegung das wichtigste Element der Therapie. Mit einem Gehtraining kann man die Gefässe trainieren, dass sie wieder mehr arbeiten müssen und der Muskel besser durchblutet wird.
Mit all diesen Massnahmen kann es gelingen, die Krankheit bis zu einem gewissen Grad zurückzudrängen. Das heisst, es gibt Betroffene, die ihre maximale Gehstrecke wieder um einiges erhöhen können.
Denken Sie jemand aus Ihrer Familie könnte an PAVK erkrankt sein? Zögern Sie nicht unsere Hausärzte zu kontaktieren!