Palliativmedizin zu Hause statt im Spital

Palliativmedizin - die meisten möchten zu Hause sterben. Ein Palliativ Care Team macht dies möglich.

Es ist ein Thema, mit dem sich die wenigsten gern befassen: Wo und wie möchte man einmal sterben? Die meisten Menschen möchten zu Hause sein, wenn sie von dieser Welt gehen. Mit einem speziellen Team ist das möglich.

Wenn keine Chance auf Heilung besteht

Die Palliativmedizin kommt dann zum Tragen, wenn keine heilende Therapie für eine Erkrankung mehr gibt. Manchmal ist das nur eine kurze Zeitdauer, manchmal handelt es sich auch um Wochen oder Monate.

Auch wenn die Behandlung nicht mehr heilen kann, so gibt es doch Therapien, die das Leiden vermindern können. Dies ist die Aufgabe der Palliativ Care. Die Palliativ Ärzte und Pflegenden sind darauf spezialisiert Schmerzen zu lindern und Patienten wie auch Angehörigen in dieser Zeit zur Seite zu stehen.

Gründe für den Spitalaufenthalt

Obwohl die meisten Menschen zu Hause sterben möchten, ist dies hierzulande gemäss einer Studie lediglich 20% der Bevölkerung vergönnt.

Der Grund dafür ist, dass es dafür ein Netzwerk von ausgebildeten und auch gewillten Fachpersonen braucht, um Patienten am Lebensende betreuen zu können. Häufig fehlt dieses und die Angehörigen haben verständlicherweise Ängste, der Betroffene könnte zu sehr leiden. Darum schicken die Ärzte und die Familie die Schwerkranken immer wieder ins Spital.

Ein Team für die optimale Betreuung

Das bereits erwähnte Care Team besteht aus Arzt und Pflegenden. Sie besuchen den Patienten und besprechen gemeinsam, was dem Schwerkranken jetzt hilft und was er braucht. Dabei beziehen sie die Angehörigen in die Gespräche ein und schulen sie in der Pflege. Ohne diese Betreuung zu Hause geht es nicht. Auch der Hausarzt, der den Patienten und seine Geschichte schon lange kennt, gehört in dieses Team aus Palliativ Spezialisten und Angehörigen.

Wenn dann beim Patienten Atemnot oder andere schwere Symptome auftreten wissen alle Beteiligten, was zu tun ist oder die Angehörigen bieten jemanden aus dem Palliativ Care Team auf. So kann der Spitalaufenthalt häufig vermieden werden.

Zürcher Oberland gut aufgestellt

Das Spital Wetzikon verfügt bereits über ein solch spezialisiertes Team. Deswegen dürfen hier auch 60% der Palliativpatienten bis zum Ende zu Hause bleiben.

Wir haben in der Praxis die Möglichkeit mit diesem Care Team zusammen zu arbeiten und können unsere Patienten so bis zum Schluss betreuen, wenn das gewünscht ist.

Patientenverfügung

Die Patientenverfügung ist ein äusserst wichtiges Dokument für Angehörige und Betreuende. Darin hält der Betroffene fest, wie er im Notfall behandelt werden möchte. Möchte er reanimiert werden oder soll das ärztliche Personal diese unterlassen? Soll bei einer Lungenentzündung eine Therapie mit Antibiotika gemacht werden? Wie sieht es mit künstlicher Ernährung aus? Solche und andere Fragen werden in der Patientenverfügung erörtert und festgelegt.

Es lohnt sich das Dokument möglichst frühzeitig und möglichst detailliert auszufüllen. Die Patientenverfügung enthält viele Punkte, über die man sich im Vorhinein meist keine Gedanken machen würde. Sinnvollerweise bespricht man das Dokument mit dem Hausarzt, besonders die unklaren Punkte. Je mehr ein Hausarzt Bescheid weiss, desto eher kann er im Notfall dem Willen des Patienten entsprechen.

Je nach dem, wann dieses Dokument erstellt wird, muss es gegebenenfalls überarbeitet werden. Wer diese Fragen zum Beispiel in Zeiten guter Gesundheit beantwortet, sollte sie bei einer schweren Erkrankung nochmals durchgehen und überlegen, ob sie noch stimmig sind.