Krebsdiagnose aus Sicht der Hausarztpraxis

Wenn der Hausarzt Krebs feststellt

Es ist oft der Hausarzt, der eine Krebserkrankung entdeckt beziehungsweise die Verdachtsdiagnose stellt. Eine schwierige Situation für Patient und Arzt.

Die Verdachtsdiagnose

Ein typischer Fall in der Hausarztpraxis: Ein Patient kommt mit chronischem Husten in die Hausarztpraxis. Der Arzt ordnet ein Röntgen an und findet einen Schatten im Röntgenbild, der Krebs bedeuten könnte. Deshalb schickt er den Patienten ins CT, hier verdichtet sich der Verdacht.

Der Hausarzt ist nun zu 90 % sicher, dass es sich um einen Krebs handelt. Er kann dies aber dem Patienten nicht mitteilen, da die Mitteilung der noch nicht sicheren Diagnose für den Patienten zu gravierend wäre.

Um herauszufinden, welches die definitive Diagnose ist, ist eine Zuweisung in ein Spital oder zu einem Spezialisten notwendig.

Der Notfall

Ab diesem Moment sieht der Hausarzt den Patienten oft nicht mehr und hört erst im Notfall wieder von dem Patienten. Zum Beispiel am Sonntag oder wenn der Onkologe die Praxis ferienhalber geschlossen hat und der Patient ein akutes Problem hat.

Diese Situation ist dann für den Hausarzt und den Patienten unbefriedigend, da er ohne die Details der abgelaufenen Therapien zu kennen, den Patienten behandeln soll.

Wichtige Zusammenarbeit

Idealerweise verbleibt der Patient über den gesamten Behandlungszeitraum in Behandlung des Hausarztes und dieser koordiniert alle Spezialisten Termine und –Abklärungen.

So weiss er zu jeder Zeit, wo der Patient steht, kann ihn ganzheitlich betreuen und die vermeintlich kleinen Probleme besprechen. Dabei handelt es sich oft um alltägliche Fragen: Wie kommt der Patient ins Spital zur Bestrahlung, die täglich stattfindet, wenn er keine Kraft mehr dazu hat? Oder Soll er sich von der Arbeit ganz fernhalten oder ist ein Teilzeitpensum möglich?

Diese „kleinen Probleme“ können für den Patienten zu unlösbaren Schwierigkeiten werden, wenn man sie nicht früh genug anspricht. Da es sich häufig nicht um medizinische Fragestellungen handelt, kann es passieren, dass das Spital sich um diese Fragen nicht kümmert. Für den Hausarzt ist das eine typische Fragestellung, die er mit Einbezug des ganzen Betreuungsnetzes optimal lösen kann.