„Grüezi Herr Dokter“ – so beginnt so manches Gespräch zwischen Arzt und Patient. Doch muss jeder Arzt ein Doktor sein? Und was bedeutet das FMH, das hinter den meisten Ärztenamen auftaucht? Wir erklären.
Lange Ausbildungszeit
Am Anfang jeder Arztkarriere steht das Medizinstudium. Dies dauert in der Schweiz und den meisten anderen Ländern sechs Jahre. Hierzulande arbeiten die Studenten im fünften Jahr in einem Spital und absolvieren den praktischen Teil. Sie sind dann noch keine Ärzte, sondern sogenannte Unterassistenten.
Diplomierter Arzt – dann geht’s erst richtig los
Nach abgeschlossenem Studium und bestandenem Staatsexamen ist der erste Schritt getan und der ehemalige Student ist diplomierter Arzt.
Damit geht die ärztliche Weiterbildung erst richtig los. Nun beginnt die Zeit als Assistenzarzt. Dabei durchläuft der Arzt verschiedene Stationen meist in Krankenhäusern. Es ist aber auch möglich, ein Assistenzarztjahr in einer Arztpraxis zu absolvieren. Auch wir bieten solch ein Programm an.
Diese Zeit ist die eigentliche Ausbildung zum Facharzt. Dabei gilt es gewisse Bedingungen einzuhalten, so müssen beispielsweise Psychiater ein Fremdjahr in der somatischen (körperlichen) Medizin arbeiten.
Facharzt (FMH) – nach zwölf Jahren Aus- und Weiterbildung am Ziel
Die Assistenzarztzeit dauert sechs bis sieben Jahre. Rechnet man das Studium dazu, dauert es also 11-12 Jahre, bis der Arzt seine Facharztprüfung ablegen kann und damit berechtigt ist, den entsprechenden Facharzttitel zu führen.
Der Titel lautet jetzt beispielsweise Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin oder Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie.
Die FMH ist der Berufsverband der Ärzte und Ärztinnen und der Dachverband von 70 Ärzteorganisationen. Bis zum Jahre 2002 hat der Verband den Facharzttitel vergeben, weshalb viele Ärzte das Kürzel noch in ihrem Titel führen.
Heute ist der Begriff Facharzt ein geschützter Begriff und darf nur von eidgenössisch anerkannten Fachärzten geführt werden.
Und der Doktortitel?
Der „Dr. med.“ vor vielen Ärztenamen ist ein rein akademischer Titel, der nichts über die Qualifikation eines Arztes aussagt. Früher musste der Arzt in der Schweiz eine Doktorarbeit ablegen, um einen Facharzttitel zu erlangen. Heute ist dies nicht mehr obligatorisch.
Viele Ärzte tun dies dennoch und erwerben während oder gegen Ende Ihrer Facharztausbildung den Doktortitel.
Manchmal sieht man auch den Titel med. pract.. Dieser ist gleichbedeutend mit dem diplomierten Arzt und wurde früher benutzt.
So kompliziert dieses ganze Titelgeflecht auch scheinen mag, so einfach ist jedoch das Ziel der Ärzteausbildung: Ihnen als Patient oder Patientin eine erstklassige und seriöse medizinische Versorgung mit erfahrenen Ärzten zu bieten. Insofern spielt es keine Rolle, ob Sie nun vom diplomierten Arzt Herr Meier oder Herrn Dr. Müller behandelt werden.
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