Gesetzesänderung – zeitlich limitierter Arztbesuch

Neuer Tarmed-Tarif ab Januar 2018 - nur noch 20 Minuten pro Konsultation

Ab 1.1.2018 tritt eine Gesetzesänderung aus dem Gesundheitsdepartement in Kraft. Das Ziel sind Kosteneinsparungen. Diejenige Massnahme mit den voraussichtlich grössten Auswirkungen für unsere Praxis ist die kürzere Zeitdauer, die ein Arzt pro Konsultation aufwenden darf.

20 Minuten pro Konsultation

In der Schweiz ist ganz genau festgelegt, was Ärzte verrechnen dürfen. Im Tarifkatalog TARMED sind mehr als 4600 Positionen erfasst. Dieses Jahr hat der Bundesrat massive Änderungen in diesem Tarifkatalog beschlossen, die per Anfang 2018 in Kraft treten.

Die wahrscheinlich gravierendste Änderung für unseren Praxisalltag ist die Begrenzung der Zeitdauer, die der Arzt pro Konsultation normalerweise aufwenden darf. 20 Minuten – mehr ist von der Krankenkasse nicht mehr gedeckt. In gewissen Situationen wie chronischen Krankheiten, hohem Alter und bei Konsultationen mit kleinen Kindern darf sich der Arzt unter Begründung etwas mehr Zeit nehmen.

Unsere Qualität bleibt hoch

Wir sind bestrebt, unsere hohe Qualität trotz dieser Änderung aufrecht zu erhalten. Wir möchten uns für unsere Patienten weiterhin so viel Zeit wie nötig nehmen. Konkret bedeutet das, dass unter Umständen mehrere Konsultationen notwendig werden. Was vorher in ein und derselben Sprechstunde besprochen werden konnte, wird künftig in zwei oder mehr Terminen behandelt werden müssen.

Medikamente und Verbrauchsmaterial nicht mehr gedeckt

Im TARMED ist auch aufgeführt, welche Medikamente die Krankenkassen bezahlen und welche durch den Patienten selbst zu tragen sind. Auch hier treten für uns einschneidende Änderungen in Kraft. So sind beispielsweise intravenös verabreichte Medikamente oder die Fäden für eine Wundnaht nicht mehr im Leistungskatalog der Kassen.

Wir werden diese Positionen vorläufig nicht an unsere Patienten weiterverrechnen. Wir hoffen, dass diese Materialien trotzdem von den Krankenkassen bezahlt werden, weil sonst die Patienten nicht mehr versorgt werden könnten und ans Spital verwiesen werden müssten.

Wir geben unser Bestes

Wir hätten uns zum neuen Jahr etwas anderes als Zeitdruck im Sprechzimmer gewünscht. Ändern können wir die Umstände nicht. Alles was wir tun können, ist unser Bestes und noch ein bisschen mehr zu geben, damit unsere Patienten sich weiterhin gut aufgehoben fühlen.