Abenteuerlust und Fernweh ziehen jedes Jahr zahlreiche Reisende in exotische Länder – besonders die Tropen stehen dabei hoch im Kurs. Die atemberaubende Natur, einzigartige Kulturen und paradiesische Strände locken, doch es gibt auch gesundheitliche Risiken, die man nicht ausser Acht lassen sollte. Krankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber oder das Zika-Virus sind Infektionen, die zu den häufigen Tropenkrankheiten zählen. Besonders Mücken sind als Überträger im Spiel, weshalb es wichtig ist, gut informiert und vorbereitet zu reisen.
Tropenkrankheiten treten in bestimmten Risikogebieten auf, vor allem in Regionen rund um den Äquator. Dazu zählen Länder in Afrika, Asien sowie Süd- und Mittelamerika. Auch Teile Ozeaniens gehören zu den betroffenen Gebieten. Tropenkrankheiten sind eng mit den klimatischen Bedingungen und Umweltfaktoren der betroffenen Regionen verbunden. Neben verschiedener Erreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten, können auch mangelhafte Hygiene, fehlende sanitäre Einrichtungen, eingeschränkter Zugang zu sauberem Trinkwasser, Armut und begrenzte Gesundheitsdienste für die Verbreitung von Tropenkrankheiten verantwortlich sein. Die Symptome reichen von Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen bis hin zu schwerwiegenden Komplikationen.
Wie kann man sich vor Tropenkrankheiten schützen?
Eine gründliche Vorbereitung, beispielsweise durch eine Reiseberatung, ist das A und O, um gesund durch die Tropen zu kommen. Neben Impfungen oder Medikamenten, die je nach Reiseziel empfohlen werden, gibt es eine Reihe von Massnahmen, die das Risiko einer Infektion deutlich senken können. Langärmlige Kleidung und geschlossene Schuhe helfen beim Verhindern von Mückenstichen. Insektenschutzmittel mit entsprechenden Wirkstoffen (z. B. Diethyltoluamid) sind ebenfalls effektiv und ein Moskitonetz schützt in der Nacht vor lästigen Insekten. Neben dem Schutz vor Mücken gibt es noch weitere Empfehlungen: Leitungswasser ist in tropischen Ländern tabu, es sei denn, es ist abgekocht. Lebensmittel sollten gekocht und geschält sein. Rohes oder unzureichend gekochtes Essen kann Magen-Darm-Beschwerden verursachen, die oft auf Parasiten oder Bakterien zurückzuführen sind. Auch offene Gewässer bergen Gefahren – nicht primär wegen Krokodilen, Schlangen oder Flusspferden, sondern vor allem aufgrund hoher Verunreinigungen und Ansteckungsrisiken, insbesondere der Bilharziose.
Welche Tropenkrankheiten sind am häufigsten?
Laut Tropeninstitut gibt es über 200 Tropenkrankheiten, von denen die meisten durch Mückenstiche übertragen werden. Zu den bekannten gehören Malaria, Dengue-Fieber, Zika-Virus und Gelbfieber. Tropenkrankheiten können aber auch durch Parasiten oder Würmer sowie den Kontakt mit verunreinigtem Wasser und Lebensmitteln (z. B. Typhus) verursacht werden.
Malaria
Malaria ist eine Infektionskrankheit, die in den Tropen und Subtropen auftritt. Übertragen wird Malaria über eine infizierten Mücke. Es gibt verschiedene Unterarten der Krankheit, die unterschiedlich gefährlich sind. Typische Symptome sind ähnlich wie bei einer Grippe: Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen.
Dengue-Fieber
Das Dengue-Virus löst das gleichnamige Dengue-Fieber aus. Genau wie bei Malaria wird auch diese Tropenkrankheit über den Stich einer infizierten Mücke verbreitet. Fieber, Muskelschmerzen und Hautausschlag sind typische Symptome.
Zika-Fieber
Das Zika-Virus wird ebenfalls durch Stechmücken übertragen. Eine Ansteckung über Blut oder Sexualkontakte ist auch möglich. Symptome äussern sich durch Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Bindehautentzündung und Fieber. Der Verlauf ist meist mild. Eine Infektion mit dem Zika-Virus während der Schwangerschaft kann zu Fehlbildungen beim Fetus führen.
Gelbfieber
Gelbfieber ist eine schwere Virusinfektion, die ebenfalls von Mücken auf den Menschen übertragen wird. Die Symptome sind unspezifisch und ähneln denen einer Grippe mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, häufig begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, extremer Müdigkeit, Reizbarkeit und Unruhe. Nach kurzem Nachlassen der Symptome kann es bei einem geringen Prozentsatz der Erkrankten zu einem schweren Krankheitsverlauf kommen. Dieser ist gekennzeichnet durch hohes Fieber, Gelbfärbung von Haut und Augen, Blutungen, Schockzustand und Organversagen.
Leishmaniose
Leishmaniose ist eine parasitäre Krankheit, die sich durch den Stich von Sandmücken überträgt. Sie kann in unterschiedlichen Formen auftreten, von leichten Hautveränderungen bis zu schweren Infektionen der inneren Organe. Die Symptome umfassen Pusteln, Geschwüre, Hautläsionen, unregelmässige Fieberanfälle, Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen und Anämie.
Typhus
Typhus ist eine bakterielle Infektion, die überwiegend durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel entsteht. Die Symptome sind Fieber, Kopf-, Hals-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Bauchschmerzen sowie trockener Husten und Appetitlosigkeit. Hohes, für ca. zwei Wochen anhaltendes Fieber, einige Tage nach Auftreten der ersten Symptome sowie ein möglicher Hautausschlag auf Brust und Bauch.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Einige Tropenkrankheiten lassen sich durch Impfungen wirkungsvoll verhindern. Zu den wichtigsten Reiseimpfungen zählen daher Gelbfieber, Hepatitis A und B sowie Typhus. Während es gegen Malaria und das Zika-Fieber derzeit keine Impfung gibt, existiert zwar ein Impfstoff gegen das Dengue-Fieber, dieser wird jedoch nur in speziellen Fällen empfohlen.
Neben Impfungen stehen auch Medikamente zur Verfügung, insbesondere für Malaria. Diese sollten bereits vor der Reise prophylaktisch eingenommen oder als Notfallmedikation mitgeführt werden. Bei durch Mückenstiche übertragbaren Krankheiten bleibt der Schutz vor Mücken jedoch die zentrale Präventionsmassnahme bei Reisen in betroffene Gebiete. Moskitonetze, lange helle und stichfeste Kleidung sowie Insektenschutzmittel dürfen im Gepäck nicht fehlen. Darüber hinaus ist es hilfreich, sich über die Aktivitätszeiten der jeweiligen Mückenarten zu informieren (Tag, Nacht, Dämmerung). Auch mögliche Wechselwirkungen zwischen Impfungen und Medikamenten (Antibiotikatherapie) sowie Vorsichtsmassnahmen bei deren Einnahme, beispielsweise bei einer anstehenden Familienplanung, sind wichtige Aspekte, die Reisende beachten sollten. Nicht zuletzt darf eine gute Lebensmittelhygiene und eine auf das Reiseland abgestimmte Reiseapotheke nicht fehlen.
Beobachtung nach der Reise
Viele Tropenkrankheiten können auch erst Wochen oder Monate nach der Rückkehr ausbrechen. Deshalb sollte der Hausarzt oder die Hausärztin unbedingt über vergangene Ferien in den Tropen informiert werden, wenn nach der Reise Symptome wie Fieber, Hautausschläge oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Gerade bei diesen Krankheiten ist es entscheidend, den Zusammenhang zur Reise herzustellen, um die richtige Behandlung zu erhalten.
Fazit: Gut informiert in die Ferien
Mit der richtigen Vorbereitung und Vorsicht steht unbeschwerten Ferien in den Tropen nichts im Wege. Es ist wichtig, sich vorab über die Risiken im Reiseland zu informieren und die empfohlenen Vorsichtsmassnahmen ernst zu nehmen. Sich frühzeitig mit individuellen persönlichen Risiken, aktuellen Entwicklungen und notwendigen Schutzvorkehrungen auseinander zu setzen, gibt Sicherheit. Daher empfehlen wir von der Praxis am Bahnhof vor jeder Auslandsreise, insbesondere bei Fernreisen, rechtzeitig einen Termin zur reisemedizinischen Beratung beim Hausarzt oder der Hausärztin zu vereinbaren. So lässt sich die paradiesische Reise unbeschwert und sorgenfrei geniessen.
Die Praxis am Bahnhof bietet reisemedizinische Beratungen an und prüft Ihren Imfpstatus. Buchen Sie Ihren Termin bei Bedarf frühzeitig!