Markus Irniger ist stellvertretender Geschäftsführer in unserer Praxis und hält den ganzen Betrieb im Hintergrund auf Vordermann. Das Gesundheitswesen ist genau das Umfeld, was ihm entspricht und was unter anderem dafür sorgt, dass er weit über das Pensionsalter hinaus arbeitet.
Markus, Du hast das Pensionsalter seit einiger Zeit überschritten. Macht die Arbeit in der Praxis am Bahnhof so viel Spass, dass man gar nicht aufhören möchte? Was treibt Dich an?
Ich arbeite sehr gerne und meine Aufgaben hier sind sehr spannend und vielfältig. Es gefällt mir auch sehr im Gesundheitswesen tätig zu sein, denn hier kann ich einen Beitrag an die Gesellschaft leisten. Die Idee der Gruppenpraxis ist in meinen Augen ein absolut sinnvolles Modell: Der Arzt kann sich auf die Patienten konzentrieren und die Verwaltung im Hintergrund erledigt alles andere. Diese Sinnhaftigkeit motiviert mich und treibt mich an.
Du bist stellvertretender Geschäftsführer. Was sind Deine Aufgaben in der Praxis?
Ich bin verantwortlich für Administration, Technik und IT. Das bedeutet, dass ich für den Einkauf und die Betreuung für die Soft- und Hardware sowie der technischen und technisch-medizinischen Infrastruktur zuständig bin. Allen voran ist dies das Patienteninformationssystem, es ist das technologische Herzstück unserer Praxis – wir sind alle darauf angewiesen. Dann gehören die ganzen Zutrittssysteme, Finanzbuchhaltung etc. dazu.
Ausserdem verantworte ich die Planung und Einrichtung der Praxisräumlichkeiten und die liegen in meiner Zuständigkeit. Unterstützt werde ich durch unsere Mitarbeitenden Technik und IT.
«Wir haben ganz tolle Mitarbeitende»
Hast Du ursprünglich einen medizinischen Beruf gelernt oder woher kommst Du beruflich?
Ich bin ursprünglich Kaufmann, bevor ich bei der Praxis am Bahnhof gearbeitet habe, war ich in einem Swissolympic Medical Center, dessen Angebot aus Physiotherapie, Sportärzten und Leistungsdiagnostik bestand. Dort war ich für Buchhaltung, IT und Personalwesen verantwortlich. Davor gab es noch viele andere Stationen in meinem Leben, angefangen habe ich im väterlichen Handelsbetrieb mit dem Verkauf von Baggern und anderen Baumaschinen.
Was sind die Besonderheiten einer so grossen Praxis?
Wir bieten den Patienten eine grosse Palette an Dienstleistungen, die sie sonst nur im Spital finden. Für uns Mitarbeitende ist das Plus, dass wir in einem sehr lebendigen Betrieb mit vielen spanenden und unterschiedlichen Menschen arbeiten können.
Warum sollte sich die Bevölkerung in Rüti für die Praxis am Bahnhof entscheiden?
Wir haben ein einmaliges Angebot mit top Ärzten und dazu 365 Tage im Jahr von 8-20 geöffnet. Wenn man sich nicht auf einen spezifischen Arzt festlegt, gibt es bei uns immer freie Termine dazu kommen ganz tolle Mitarbeitende.
Was gefällt Dir an Deinem Beruf am meisten?
Ich arbeite gern mit Zahlen, deshalb ist das Rechnungswesen eine Aufgabe, die ich gern ausführe. Was ich auch sehr gerne mache, ist den Menschen das Leben zu vereinfachen. Hier kann ich das indem ich die Prozesse in den IT-System so darstelle, dass sie die Mitarbeitenden unterstützen. So dass sie mehr Zeit für die Arbeit mit den Patienten haben.
Was ist das Schwierigste in deinem Beruf?
Schwierig ist manchmal eben diese Prozesse, die ich gerade erwähnt habe so abbilden zu können, dass sie den unterschiedlichen Bedürfnissen aller entsprechen. Alle Anforderungen unter einen Hut zu bringen ist nicht immer einfach.
Die Beziehungspflege mit den Lieferanten kann auch herausfordernd sein. Die Hersteller und Anbieter von medizinscher Infrastruktur haben teilweise keine grosse Konkurrenz. Das spürt man als Kunde.
«Sei selbstbewusst aber dabei immer auch selbstkritisch»
Was ist Dein Ratschlag an jüngere Generationen, die in einem solchen Beruf arbeiten möchten?
Idealerweise fühlt man sich berufen zu dem was man macht. Renne also nicht in erster Linie dem Geld hinterher, sondern tu das wozu Du Dich berufen fühlst. Ich hatte das Glück, mich für verschiedene Richtungen zu interessieren. Neben dem Kaufmännischen, wozu ich schon immer eine Neigung hatte, wären für mich auch der Beruf des Lehrers oder ein Theologiestudium in Frage gekommen. Ich wollte immer etwas für die Menschen machen und habe eine Aufgabe gesucht, wobei ich das Kaufmännische mit diesem Wunsch vereinbaren konnte – im medizinischen Bereich wurde ich fündig.
Ein weiterer Rat ist, sei selbstbewusst aber dabei immer auch selbstkritisch. Es ist überhaupt wichtig, alles kritisch zu betrachten, kommt es nun von einem selbst oder von anderen.
Was tust Du, um abzuschalten? Und was wirst Du tun, wenn Du Dich tatsächlich einmal pensionieren lässt?
Ich wohne an einem so schönen Ort am Sihlsee, dass nur schon das nach Hause fahren für mich wie Ferien ist. Der Rudersport war und ist meine grosse Leidenschaft. Als J+S-Experte und ehemaliger Clubtrainer coache ich heute die Junioren des Ruderclub Sihlsee und bin dadurch viel auf dem Sihlseee. Daneben wandere ich, fahre Ski und liebe es Sport im Fernsehen zu schauen.
Auch verbringe ich gern und viel Zeit mit meinen Kindern und Enkeln. Ich hatte das grosse Glück zwei Mal zweifacher Vater zu werden in meinem Leben und habe deshalb jetzt Kinder und Enkelkinder im Alter von drei bis fünf über zwölf bis 14 bis hin zu über 40 Jahren. Es ist extrem bereichernd alle diese verschiedenen Menschen um mich zu haben.
Wenn ich viel Zeit habe, werde ich vermutlich mehr mit meinen Enkeln unternehmen, mehr als Rudercoach im Einsatz sein, anfangen zu kochen und eventuell wieder eine Modell-Eisenbahn aufbauen.