Sprechstunde für Schnarchen

Schnarchen ist weit verbreitet. Manchmal handelt es sich einfach um eine lästige Erscheinung für Bettpartner, manchmal steckt dahinter aber eine obstruktive Schlafapnoe, die behandelt werden kann. In unserer Schnarchsprechstunde finden Sie Klarheit.

Was geschieht beim Schnarchen?

Das Geräusch des Schnarchens entsteht, wenn das Gewebe in den oberen Atemwegen (von der Nasenspitze bis zu den Stimmbändern) zu flattern oder vibrieren beginnt. Dies geschieht, wenn der Atemstrom durch eine Einengung abgebremst wird. Dann kann die Luft nicht mehr ungehindert zirkulieren.

Gründe für diese Verengung können die folgenden sein:

  • Erschwerte Nasenatmung: beispielsweise bei einem Schnupfen, Allergien oder Nasenpolypen
  • Vergrösserung der Mandeln oder des Gaumenzäpfchens
  • Fehlstellungen des Kiefers «Überbiss»
  • Erschlaffen der Muskulatur im Gaumen

Das Erschlaffen der Muskulatur tritt besonders bei älteren Personen oder nach dem Konsum von Alkohol auf. Bei Männern ab 45 Jahren wird besonders häufig von nächtlichem Schnarchen berichtet. Der Grund ist eben dieses Nachlassen des Muskeltonus.

Wann spricht man von Schlafapnoe?

Ungefähr 20-30% der schnarchenden Bevölkerung ist von obstruktiver Schlafapnoe (OSA) betroffen. Schnarchen ist eines der Hauptsymptome von OSA, aber nicht jeder OSA-Patient schnarcht auch tatsächlich.

Die obstruktive Schlafapnoe ist eine Krankheit, die behandelt werden sollte, denn die Lebensqualität der Betroffenen ist oft eingeschränkt.

Diagnose

In der Schnarchsprechstunde führen wir zuerst eine ausführliche Anamnese durch. Das heisst, wir erfragen die Krankheitsgeschichte.

Um die vorhin erwähnte Schlafapnoe auszuschliessen, erhalten Patienten in unserer Schnarchsprechstunde ein Gerät, mit welchem sie zu Hause eine «Schlafnacht» aufzeichnen. Es handelt sich um einen Gurt mit einem kleinen Gerät daran, eine Nasenbrille und einen Pulsoximeter (Messung des Sauerstoffgehaltes am Finger).

Am nächsten Tag bringen sie das Gerät in die Praxis zurück, wo die Daten ausgewertet werden. Es ist bei jedem Schnarcher sinnvoll, eine mögliche Schlafapnoe auszuschliessen. Denn es handelt sich um eine behandelbare Krankheit, die unbehandelt die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt.

Behandlung

Wenn eine obstruktive Schlafapnoe vorliegt, verweisen wir die Patienten an einen Facharzt für Pneumologie (Lungenheilkunde), der eine ausführliche Diagnose erstellt und bei Bedarf eine CPAP-Therapie einleitet. Dabei verhindert eine Überdruck-Maske, dass die Atemwege kollabieren.

Wenn es sich um «einfaches» Schnarchen handelt, geben wir den Patienten Verhaltenstipps, die das Problem vermindern können. Leider gibt es keine universelle Lösung, die bei allen Schnarchern hilft. Es gibt aber verschiedene Ansätze, die einen Versuch wert sind.